2. Februar 2020

Erste Frühlingsboten und die Anleitung zum italienischen Anschlag

Hallo und herzlich willkommen,

wie schön, Dass Du wieder bei mir zu Gast bist.
Und vielen Dank für Eure Kommentare zum letzten Post, ich hatte schon Sorge, es würde nach der langen Pause keiner mehr bei mir lesen.


Bei uns war  fast den ganzen Januar über Regenwetter, der Himmel bot alle Graunuancen auf, zu denen er fähig ist.
Das Feld neben unseren Häusern hat inzwischen größere Flächen unter Wasser, würde es frieren, wir könnten mit ein wenig Geholper dort Schlittschuh laufen.
Da mussten unbedingt ein paar Blümchen fürs Gemüt her.


Allerdings zeigen sich schon die ersten kleinen Frühlingsahnungen, an allen Ecken und Enden spitzt schon ein wenig Grün durch.




Meine Rose blüht immer noch und die Geranie vor dem Küchenfenster schreckt das grausliche Wetter auch nicht ab.

 

Weil ich neue Teelichter besorgen wollte, fuhr ich wie immer nach Kempen zu dem dortigen Kerzenhersteller.
Dort bekomme ich neben gut abbrennenden Kerzen auch immer noch sehr schöne Anregungen für die jahreszeitliche Deko, leider hat auch dieser Teelichtkauf den sprichwörtlichen "Ikeaeffekt" - ich gehe selten nur mit meinem Teelichtpack nach Hause.




Sind das nicht niedliche Dekoteilchen?
Aber ich bin standhaft geblieben, sie durften nicht mit, denn ich habe genug Osterdeko, eher müsste ich da noch ein wenig weggeben.

Aber es geb auch einzelne schöne Tage, mein Ausflug nach Düsseldorf fiel auf einen herrlich sonnigen Tag, so konnte ich das Bummeln besonders genießen.



 *


Und nun kommt die versprochene Anleitung zum italienischen Anschlag.

Meine Freundin hatte sich in Soest eine neue Mütze gekauft, die mir sehr gefiel. Da packte mich der Ehrgeiz, die müsste doch einfach nachzustricken sein.


Ich hatte noch Wolle im Bestand und habe bald losgelegt.
Zuerst die obligatorische Maschenprobe, denn ohne die geht es nun einmal nicht. Wäre ja blöd, wenn ich nach Gefühl und Wellenschlag losstricke und später feststelle, dass sie zu weit oder zu eng ist.

Für den italienischen Anschlag nehme ich zuerst ein anderes, farblich kontrastierendes Garn, das möglichst glatt ist.

Es wird die halbe Maschenzahl plus eine weitere Masche angeschlagen, das reicht erst einmal.

Dann strickt Ihr drei Reihen mit dem glatten Garn.

Nun nehmt Ihr das Garn, mit dem Ihr eigentlich stricken wollt, und strickt vier Reihen hoch.




Ihr strickt die erste Masche links ab, dann greift Ihr den Querfaden aus der untersten Reihe im (Mützen!)Garn und strickt ihn rechts ab.
(Es ist ganz wichtig, dass auf das neue Garn zurückgegriffen wird.)


Dann wird die nächste Masche von der Nadel links abgestrickt und so fort....


 So ergibt sich eine Reihe mit Maschen, die sich in Links und Rechts abwechseln.




Nun muss das untere Gestrick aus dem Startgarn entfernt werden, dafür nehmt Ihr Euch den Faden am Rand zwischen der vorletzten und letzten Reihe auf der Seite, wo der falsche Faden nicht endet.
Ihr müsst dabei unbedingt die oberste Reihe ausziehen - wenn ich mir nicht sicher bin, greife ich mir einfach die erste oberste (falsche) Schlaufe - der Faden lässt sich jetzt einfach herausziehen, darum ist es hilfreich, wenn das Garn glatt ist.


Ihr strickt das Bündchen dann rechts/links weiter bis zur gewünschten Höhe.

In diesem Fall habe ich allerdings nach den ersten beiden Reihen das Muster gewechselt und mit kraus rechts begonnen.



Für das Bündchen habe ich eine Nadel gewählt, die eine halbe bis eine ganze Größe kleiner ist als die für die Wolle angegebene Nadelstärke.
Damit habe ich auch die Maschenprobe gemacht.

Das Bündchen habe ich dann zwanzig Reihen hochgestrickt, das entspricht zehn krausen Rippen.

Danach habe ich die Nadel gewechselt und mit der Originalstärke weitergestrickt.
Dadurch wird die Mütze jetzt automatisch breiter und ähnelt hinterher ein wenig einer Baskenmütze.

Nach 16cm Höhe hab ich mit der Abnahme begonnen.

Ich habe jede fünfte und sechste Masche zusammengestrickt, nach vier Reihen die vierte und fünfte, nach wieder vier Reihen die dritte und vierte, nach weiteren vier Reihen die zweite und dritte und dann nach vier Reihen immer zwei Maschen miteinander abgestrickt.


Danach wurde der Faden ca 40cm lang abgeschnitten und durch die Ösen der verbliebenen Maschen gezogen.


Normalerweise stricke ich Mützen mit dem Nadelspiel, aber nicht jeder mag dieses Nadelmikado und wenn man kraus rechts strickt, ist hin und her viel einfacher.
( Ich habe die linken Maschen noch nie so gerne gestrickt wie die rechten. )

Allerdings muss nun die Mütze noch zusammengenäht werden.
Dafür habe ich mit dem Matratzenstich gearbeitet.


Ihr seht, dass immer um das Knötchen im Rand gestochen wird. 
Dafür geht Ihr mit dem Faden zweimal durch das gleiche Loch - ich habe den Verlauf markiert.

Hier seht Ihr nun die fertige Mütze.





*


Im Februar werde ich 

- mit meiner Freundin in Aachen einen Mädelstag verbringen

- wieder einmal nach Düsseldorf fahren, dort kann ich viel besser bummeln als in meiner Heimatstadt

- versuchen, die Karnevalstage ohne den Trubel zu überstehen

- im Nähkurs wieder schöne Kleidung nähen und 

- mit den Nähschwestern zum Thema Nachhaltigkeit einige Projekte planen und danach umsetzen

- und dann geht es Ende Februar nach Köln, wohin ich auch gerne fahre


Nicole von Niwibo sucht diesen Monat Frühlingsgefühle, da mache ich doch gerne mit.

Nun wünsche ich Euch eine gute Zeit, alles Liebe

Gudrun

11 Kommentare:

  1. Hallole,
    so eine wunderbare Tischdeko, die gefällt mir sehr gut. Man merkt es einfach, wenn etwas mit viel Liebe hergerichtet wurde.
    Ja, Osterdeko werde ich auch keine kaufen, ich habe auch genug, obwohl es mir auch in den Fingern zucken würde,
    aber auf der einen Seite entsorge ich und würde dann wieder nachkaufen. Deshalb nein!

    Und die Mütze, die ist ja unglaublich schön, total. Wer mich kennt, weiß, das sich das nicht einfach so schreibe, sondern nur, wenn mir wirklich etwas gefallt und das gefällt mir sehr sehr.

    Nun wünsche ich dir einen schönen Abend und eine gute Nacht und vor allem schlaf schön.
    Einen lieben Gruß vom Schwobafraule Eva

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  2. Dein Post ist sehr schön. Tolle Deko und schöne Blümchen. Das Muster von der Mütze ist sehr schön, aber ich verstehe nur Bahnhof. Wenn wir uns treffen, muss du mir es unbedingt zeigen. Du weißt doch, ich kann nur normal rechts/links stricken. Liebe Grüße und noch einen schönen Abend. 👏👍😍❤️

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  3. Liebe Gudrun,
    die Mütze ist dir wirklich gut gelungen und ich danke dir sehr für deine Mühe, den italienischen Anschlag so ausführlich zu beschreiben.
    Um ehrlich zu sein, kannte ich den noch nicht und er sieht einfach toll aus.
    Claudiagruß

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  4. Liebe Gudrun,

    es wird doch Zeit für einen gemeinsamen Workshop. Da hat Tilla recht...und deine Ostersachen sind so schön.

    Am Wochenende war ich wirklich am überlegen, wo ich meine letztes Jahr hingepackt habe. Da unser Keller eigentlich
    im Dezember / Januar mit neuen Regalen bestück werden sollte, wäre das alles kein Problem gewesen, meine Deko sachen wieder zu finden. Aber dann kam dies und das dazwischen. Und ich schiebe alles immer hin und her und weiss nicht mehr wo etwas ist. Aber bis Ostern werde ich alles finden.

    Die Mütze ein Traum. Wir üben und für den nächsten Winter habe ich es dann auch geschafft.

    Liebe Grüße
    elke von elkeworks.de

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  5. Na sowas, da hat mich ja jemand von hinten fotografiert, grins.
    Ja, meine Mütze gefällt mir auch sehr, aber auch Deine sieht toll aus.
    Die Anleitung, sorry, verstehe ich genauso wenig wie Tilla auch.
    Vielleicht bin ich da zu "braun" für???
    Bei Dir hört sich das immer so einfach an, aber die Umsetzung, grrr.
    Dein Februar wird bestimmt toll, und auf unser Treffen in Köln freue ich mich auch sehr.
    Lieben Gruß und schönen Abend,
    Nicole

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  6. Hallo Gudrun,
    meine Geschäfte darf man einfach nicht betreten, denn meistens bleibt es nur bei den Vorsätzen. Hut ab das du standhaft geblieben bist. Bei deiner Anleitung muss ich leider passen. Ich tue mich da immer total schwer mit. Deswegen stricke ich nur noch sehr wenig und ganz einfache Sachen.
    Liebe Grüße
    Silke

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  7. Liebe Gudrun,
    na, die Mühe hat sich doch gelohnt. Ich kann mir dich mit der Mütze gut vorstellen. Die steht dir bestimmt hervorragend.
    Beim Anblick des Fotos von Düsseldorf bekommt man gleich Lust auf einen Spaziergang. Leider ist die Stadt zu weit von mir entfernt, um mal spontan die Kö entlang zu schlendern.
    Liebe Grüße von
    Heike

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  8. Liebe Gurdrun,
    was du dir für eine Mühe mit der tollen Anleitung gemacht hast, ein ganz besonderes Modell ! das Mützenstricken habe ich für dieses Jahr schon ad acta gelegt, bin schon beim Sommerpulli, lach !
    Nach und nach hoppel hier noch mehr Hasen herein, aber Eier brauch ich noch !
    Liebe Grüße
    Gabi

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  9. Liebe Gudrun,
    diese Mütze ist wunderschön. Ich habe schon lange nicht mehr gestrickt oder gehäkelt. Vielleicht schaffe ich es ja mit deiner tollen Anleitung, auch so eine hübsche Mütze zu stricken.
    Liebe Grüße
    Christine

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  10. Liebe Gudrun,
    ich glaube, ich bin das erste mal hier...und dann muss ich leider feststellen, dass Dein Blog ein wenig verwaist ist...Ich hoffe sehr, es geht Dir gut?!!!
    Nach Deinem Kommentar bei Meisje hatte ich gehofft, hier bei Dir vom schönen Allgäu zu lesen und zu schauen...Dann vielleicht beim nächsten mal...
    Aber ich habe einiges bei Dir gelernt - durch Deine Super-Einweisung ins Mütze-Stricken und den Begriff "IKEA-Effekt"! Das Wort kannte ich bislang nicht, wohl aber das Tun, das dafür steht...Ich komme auch nie mit nur einer Packung Teelichter aus dem Möbelhaus mit den tollen Einrichtungsideen heraus...
    Dir alles Liebe
    Heidi

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Danke für Deinen Besuch und Deine freundlichen Worte


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