2. Dezember 2020

Reise durch den Advent - die Geschichte von Line und Stoffel

Hallo,

herzlich willkommen am zweiten Tag der Reise durch den Advent. Ich habe von Nicole den Staffelstab übernommen und erzähle Euch eine Geschichte.

 

 

Meine Geschichte beginnt im Kriegswinter 44/45.

Die kleine Edith ist acht Jahre alt und wohnt im Ruhrgebiet. Weil in dieser Phase des Krieges dort immer mehr Bombardierungen stattfinden, werden die Kinder auf das Land gebracht, damit sie in Sicherheit sind.

Edith ist mit ihrer Mutter in Donauwörth bei einer fremden Familie untergebracht worden, ihr älterer Bruder weit weg in Gries am Brenner, der Vater musste zurückbleiben.

Im Advent bekommt sie die Geschichte von Stoffel und Line vorgelesen, dem Adventskalender, der in der gastgebenden Famile den Kindern viel Freude bereitet hatte. Jeden Tag wird ein wenig mehr der Geschichte weiter vorgelesen und für jeden Tag des Dezembers steht ein Kerzchen im Text.

 


Stoffel und Line  haben kurz vor Weihnachten nur noch wenige Lebensmittel und Stoffel begibt sich auf die Suche nach Arbeit. Unterwegs hilft er, wo er kann - bei Eichhörnchens und dem Zaunkönig. Dann trifft er Knecht Ruprecht, der ihm erzählt, dass die Engelchen im Himmel dringend Hilfe brauchen. Und so geht Stoffel los und arbeitet in der Himmelswerkstatt und der Plätzchenbäckerei.




Als alles für Weihnachten fertig ist, wird Stoffel dankbar nach Hause geschickt. Auf dem Heimweg wird er von Eichhörnchens und Zaunkönigs noch beschenkt und kommt rechtzeitig vor Heiligabend zurück zu seiner Line, um mit ihr Weihnachten zu feiern.

 


Und das Christkind kommt höchstpersönlich zu ihnen, um ein ganz besonderes Geschenk zu überbringen.

 


Ein Stück heile Welt in einer schrecklichen Zeit - und als Edith endlich wieder nach Hause zurückkehren darf, weil dieser fürchterliche Krieg vorbei ist, bekommt sie zum Abschied die Geschichte von Stoffel und Line geschenkt. Auch ihr Bruder kommt wohlbehalten heim, der Vater holt ihn zurück, wobei er lange Fußwege dafür in Kauf nimmt.

*

Und so ist dieser Adventskalender in unsere Familie gekommen. Ihr denkt Euch bestimmt schon, dass die kleine Edith meine Mutter war. Leider ist sie schon lange nicht mehr bei uns, ich hätte sie gerne noch einmal nach ihrer Geschichte gefragt.

Der Kalender gehörte zu unserer Kindheit, das Nachzählen der Kerzchen wurde ein liebgewonnenes  Ritual und als wir dann selber Kinder bekamen und den Kalender vorlesen wollten, war das Problem, dass meine Geschwister die Sütterlinschrift, in der der Text geschrieben war, nicht lesen konnten. Ich hatte sie noch als Schmankerl in der späten Grundschulzeit gelernt.

Inzwischen gab es Computer und so wurde der Text abgeschrieben und mit einer lesbaren Schrift neu gesetzt. Mein Vater lies das Buch ausdrucken und neu binden, so dass die Tradition weiterhin fortgesetzt werden kann.

 


Nun habt Ihr unsere schönste Adventstradition kennen gelernt - gibt es bei Euch auch ein Ritual, das jedes Jahr einfach dazu gehört?


 

Und morgen geht die Reise bei Anka - Hirschengelchen weiter, ich bin gespannt, was sie uns zu erzählen hat.

Habt noch schöne Adventstage und bleibt gesund

Gudrun

 

15. November 2020

Pimp your mask oder endlich wieder Lippenstift benutzen können

Hallo,

schön, dass Ihr wieder vorbeischaut und Danke für Eure lieben Kommentare zum letzten Post.

Wie ist das für Euch mit dem Maske tragen?

Zuerst fand ich das irgendwie komisch und fragte mich, ob das denn nun wirklich sinnhaft ist. Gut, aus Berichten aus Asien wusste ich, dass dort bei Infekten ganz selbstverständlich ein Mundnasenschutz aus Rücksicht auf andere getragen wird, eine Geste, die für mich von Verantwortungsbewusstsein spricht.

Inzwischen gibt es ja mehrere Untersuchungen - auch mit Videomaterial - die zeigen wie groß der Unterschied an Aerosolausstoß ist und das überzeugte mich dann doch. 

Besonders interessant finde ich allerdings das Video von Dr. Mark Benecke, in dem er testet, wie gut die Sauerstoffversorgung unter der Maske ist. Ihr kennt Ihn bestimmt schon, er ist ein deutscher Kriminalbiologe, dessen erfrischende Art Zusammenhänge zu erklären, ich sehr schätze. (Link zu Youtube)

Nichtsdestotrotz - das Atmen machte mir keine Probleme aber ewig hing der Stoff an meinen Lippen oder Nasenlöchern. Das musste doch irgendwie zu vermeiden sein.

Ich wollte mir schon eine neues Schnittmuster austüfteln, da sah ich die ersten Anzeigen für Masken mit speziellen Abstandsvorrichtungen. So etwas müsste man doch eigentlich auch selber machen können!

Also habe ich in meine Masken mit Baumwollschrägband nachträglich einen Tunnel eingenäht - schön vorsichtig nur auf das Innenfutter, damit man von außen nichts sieht.
 


Als nächstes habe ich ein Stück überzogenen Bindedraht aus dem Gartenbau genommen und ihn ungefähr so lang abgeschnitten, dass er die doppelte Länge des Tunnels hat plus 10cm hat. Ich habe ihn dann doppelt gebogen und in sich verdreht. Dabei habe ich eine größere Schlaufe an der Biegung gelassen und das überstehende Ende so zurückgebogen, dass die Spitzen wieder im Tunnel verschwanden. Dann habe ich das Ende zu einem Haken gebogen.
 

Die große Schlaufe sorgt für eine sichere Positionierung im Tunnel, der Haken sorgt dafür, dass der Draht nicht hinausrutschen kann.

Das Ende habe ich dann in der Falte eingehakt.

Danach habe ich den Draht so gebogen, dass er die Maske nach außen beult.


Nun schubbert beim Tragen nichts mehr über Lippen und Nasenlöcher und nach dem Absetzen der Maske sehe ich auch nicht mehr aus, als ob ich vom Joker geknutscht worden wäre.

Vielleicht ist es ja auch für Euch eine Erleichterung.

*

Und dann habe ich noch liebe Herbstgrüße von Andrea, Heike und Silke bekommen.





*

So langsam wechselt bei mir die Deko und wenn ich auch erst in der letzten Novemberwoche an die Adventsdekoration gehe, so ist dieses Jahr zumindest schon ein wenig Winterstimmung eingezogen.

Ich hatte bei Nicole die kleinen Häuschen bewundert und mich so gefreut, als mir dann zwei zarte Bauwerke ins Haus flatterten.

Und mein Mann hat mir einen besonderen Wunsch erfüllt und Lichthäuser geschenkt, von denen ich schon so viele auf Instgram und Pinterest bewundert habe.


Ich mag Kerzenlicht am Abend und nun ist es besonders stimmungsvoll bei uns.

Den Post verlinke ich noch zu Nicoles Aktion "Schön zu Hause bleiben".


So, das war es jetzt für heute. 

Ich hoffe, es hat Euch bei mir gefallen und sage bis bald und bleibt gesund.

Gudrun


Und nun habe ich noch eine Bitte:

ich weiß, dass das Thema Mundnasenschutz kontrovers betrachtet wird. Es geht hier nur um die Anleitung!

Ich habe hier meine Gedanken und zusammen gesuchten Informationen mitgeteilt und bitte darum in den Kommentaren keine Grundsatzdiskussionen zu starten. 

Auch wenn ich grundsätzlich für Meinungsaustausch bin - hier ist dafür nicht der Ort, darum werde ich unfreundliche Kommentare löschen.

27. Oktober 2020

Herbstpost

Hallo!

Erst einmal möchte ich mich für Eure lieben Worte zu meinem letzten Post bedanken, ich habe mich sehr darüber gefreut und bin froh, dass Ihr nach meiner langen Pause wieder hieher gefunden habt.

Zur Zeit läuft wieder Nicoles Herbstpostaktion. Und weil liebe Menschen an mich gedacht haben, wollte ich eigentlich auch mitmachen. Ich freue mich immer über einen handgeschriebenen Gruß, ist er doch ein besonderes Zeichen von Wertschätzung. 

 

Allerdings hatte ich dieses Jahr so gar keine Idee, wie ich meine Karten gestalten sollte. Mein Kreativschalter stand auf AUS. 

Als mir beim Fotos gucken auf dem Handy - es zeigt mir immer die Fotos vom entsprechenden Tag der letzten Jahre an - die Bilder von unserem Ausflug zur Engalm angezeigt wurden, hatte ich eine Idee. Ich wollte die Erinnerungen an einen besonders schönen Tag voller Sonnenschein verschicken.


 

Ich wählte ein paar Motive aus, die mir besonders gut gefielen.

Dann bearbeitete ich die Bilder am Computer, schnitt sie dabei zur richtigen Größe zusammen, druckte sie aus und klebte sie mit einem doppelseitigen Klebeband auf die Karte.

 


 

Dann noch ein paar liebe Grüße darauf geschrieben und ab die Post.

 

Mein schwarzer Schal wächst zur Zeit nur langsam, denn die fluselige Wolle ist abends bei Lampenlicht nicht so gut zu sehen, was das Verzopfen erschwert. Also habe ich beim Fernsehen doch am Sommerbrisetuch weitergestrickt und nun ist es fertig und wartet auf seinen ersten Einsatz.

 

So, das war es für heute, jetzt werde ich meine Vorarbeiten für den nächsten Nähkursnachmittag anfangen. Ein neuer Blusenschnitt wird ausprobiert, das heißt, mein erprobter Basisschnitt bekommt eine neue Ausschnittvariante. Ich bin gespannt, denn ich habe dafür von einer Bluse in Standartgröße den entsprechenden Bereich übernommen und auf meine Größe hochgezogen. Leider gefallen mir die Modelle in den "Plus"größen nicht und Burda macht sich leider nicht die Mühe, die schicken Schnitte entsprechend umzuarbeiten. Und was an Plusschnitten angeboten wird, finde ich für einen üppigen Körper oft sehr unvorteilhaft. Da ist wohl noch nicht durchgedrungen, dass Hüllenkleidung eher auf die Körperform hinweist anstatt zu schmeicheln. Ich bevorzuge Schnitte, die der Körperlinie folgen ohne hauteng zu sitzen.

Liebe Grüße und bleibt gesund

Gudrun

Hier der Link zu Nicoles Aktion "Niwibo sucht im Herbst".

Und auch wenn ich hier den Namen des Verlags genannt habe, das war KEINE Werbung!

4. Oktober 2020

Viel Neues aus dem Garten und die Anleitung zu meinem neuen Schal

 Hallo und herzlich willkommen!


Ja, ich weiß, es war mal wieder lange Zeit sehr ruhig hier.

Ich hatte so keine Idee, worüber ich schreiben sollte, obwohl es hier trotz unseres Rückzugs in die eigenen vier Wände nicht ereignislos war. Aber es gibt so viele tolle Bastel- und Handarbeitsblogs - kann ich da überhaupt mithalten?

 

 

Ich hätte nie gedacht, dass es in Zeiten hochtechnisierter Wissenschaft zu solch einem Ereignis kommen könnte und uns ein Virus vollkommen aus dem Alltag herauskatapultieren würde. Wir sind jetzt nicht im Untergrund verschwunden   ;o)   allerdings beschränken wir unsere Außenaktivitäten auf das Nötige. Ich bin halt immer schon lieber vorsichtig gewesen.

 

 

So habe ich die Zeit genutzt, um einige Themen wie zum Beispiel Urlaubsgestaltung in Ruhe zu überdenken. Diese Zeit des Rückzugs hat mir gut getan und nun genieße ich es, neue Ziele zu suchen aber auch die Aktivitäten neu zu planen. Worauf habe ich inzwischen überhaupt noch Lust und was würde mir in Zukunft tatsächlich Freude machen.

 

 

Und dann habe ich durch eine Bekannte den Fernsehsender HGTV (unbezahlte Werbung folgt) entdeckt. Ich war schon lange ein Fan der Sendung Fixxer Upper auf Sixx, in der ein Ehepaar aus Waco, Texas für Kunden alte Häuser sucht und sie dann für diese renoviert und einrichtet. Hinterher standen dort Häuser, die so geschmackvoll und liebevoll eingerichtet sind, dass ich einfach nur begeistert vor dem Fernseher saß. Es gibt dort eine Menge Sendungen, da sprechen mich Stil und Persönlichkeit der Akteure so gar nicht an, aber ein paar Sendereihen gefallen mir sehr. Allerdings ist alles im Originalton, deutscher Text wird dann darüber gelegt, was manchmal etwas schräg ist.

Einige Häuser haben mich so richtig begeistert, der Einrichtungsstil gefiel mir auf Anhieb. Es war alles weiß mit hellem Holz eingerichtet und erinnerte an ein Strandhaus im Süden. Nun ändert sich hier auch bei mir die Einrichtung ein wenig und wird ruhiger, viele Stehrümchen werden erst einmal beiseite geräumt.

 

 

Außerdem haben wir die Zeit genutzt, um unseren Garten neu zu gestalten und gleichzeitig "reisefest" zu machen. Während wir sonst in einen kleinen Rasendschungel zurückkamen, hält ihn nun unser kleiner Mähroboter (liebevoll Ritter Robbi von der Wiese genannt) in Form. Außerdem haben wir jetzt ein Bewässerungssystem, das sich an der Bodentrockenheit orientiert.

 




In der Rasenmitte wurde ein neues Zierbeet eingerichtet, die Beete an den Grundstücksrändern wurden erweitert und unser Gartenhäuschen ging den Weg allen Irdischens. 

 


Nun steht dort ein selbstgebauter Gartenschrank mit Holzlager, der auf meinen Wunsch hin nicht mehr so viel Platz einnimmt. 

 

 

Das hat mein Mann toll hinbekommen - ich habe nur dabei gestanden, Anreichungen gemacht und mit angestrichen. Und vor allem die Idee für den Bauplan gehabt. So geht es oft bei uns - ich habe die Ideen und mein Mann setzt es um - wie gut, dass er so geschickt ist.

 

Zwischendurch habe ich bei dem schönen Wetter natürlich auch einfach nur den Garten genossen, ein wenig gelesen und gehandarbeitet.

 

Zur Zeit stricke ich mal wieder zweigleisig - das Sommerbrisetuch in grau und weiß abends und einen kuscheligweichen Schal in schwarz mit Zöpfen tagsüber, abends habe ich trotz Arbeitslampe keine Geduld dafür, man sieht das dunkle Garn so schlecht und bei Zöpfen mache ich nur ungern einen Blindflug.


Dabei ist der Schal selbst einfach zu stricken.

Als erstes habe ich einen Musterlappen gestrickt, damit ich ausrechnen konnte, wieviel Maschen aufgeschlagen werden müssen. Ich habe mich für (Achtung, schon wieder Nennung eines selbstbezahlten Produkts) Brushed Alpaca Silk von Drops entschieden, die ich doppelt nehme und mit Nadelstärke 6,5 verstricke. Wer eher locker strickt, sollte es erst einmal mit 6 versuchen.

Der Zopf besteht bei mir aus acht Maschen, die dann 4-4 gezopft werden. Zwischen den Zöpfen ist jeweils eine links erscheinende Masche - in der Rückreihe werden die Maschen so gestrickt wie sie erscheinen. 


Mein Schal soll 2,20m lang sein und 0,50m breit. 

Den Musterlappen habe ich locker hingelegt und die Zopfbreite gemessen, so dass ich dann 306 Maschen angeschlagen habe. 

Zuerst kommt nach der rechts gestrickten Randmasche eine rechte Masche und dann eine linke Masche, dann folgen 43 mal *6 rechte Maschen und eine linke Masche* und dann noch die beiden letzten rechten Maschen. Die Rückreihe wird gestrickt, wie die Maschen erscheinen. Für den Rand habe ich mich für einen Knötchenrand entschieden, darum muss die letzte Masche der Rückreihe rechts gestrickt werden.

In der sechsten Reihe wird im Streifen mit den rechten Reihen zwischen der ersten und der zweiten und der fünften und der sechsten jeweils aus dem Zwischenfaden der darunter liegenden Reihe eine weitere Masche herausgestrickt. Nun habe ich pro Streifen acht rechte Maschen. (Durch diese Maßnahme erreicht man, dass der obere Rand sich nicht rüscht). Es folgt die Rückreihe.

In der folgenden Hinreihe wird gezopft. Dafür nehme ich in den glatt rechtsgestricktenen Streifen die ersten vier Maschen auf eine Hilfsnadel, stricke die folgenden vier Maschen und nehme die ersten vier Maschen wieder auf die linke Nadel und stricke sie dann ab. In der Rückreihe wird alles wieder gestrickt, wie die Maschen erscheinen. Nun folgen wieder acht normale Reihen, danach folgt eine Zopfreihe und so geht es weiter bis die gewünschte Höhe (die Breite des Schals) erreicht ist.

Der Abschluss erfolgt, indem ich erst einmal in der dritten Reihe nach der letzten Zopfung die erste und die zweite Masche zusammenstricke, in dem ich die erste Masche abhebe, die zweite stricke und dann die abgehobene über die gestrickte ziehe. Die siebte und die achte werden einfach zusammengestrickt. (Durch das unterschiedliche Zusammenstricken läuft das Maschenbild schöner.) Nun besteht jeder Zopfstreifen wieder aus sechs Maschen. Es werden noch zwei Rückreihen und eine Hinreihe darüber gestrickt und dann wird in der folgenden Hinreihe abgekettet.

Das ist es schon, eigentlich ist es kein Hexenwerk und ich hoffe, dass ich es verständlich genug erklärt habe und Ihr Lust bekommen habt, es auch einmal zu versuchen. 

Ich freue mich schon auf meinen Kuschelschal, der mir gerade recht kommt. Denn im Nähkurs, der jetzt unter entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen wieder angelaufen ist, werde ich meinen Janker vom letzten Winter und gemütliche Hosen zu Ende nähen, zu denen er perfekt passen wird.

Und dann möchte ich Euch noch die schönen, selbstgemachten Herbstkarten zeigen, die ich bekommen habe.

Vielen Dank     Trixi   Tina    Elke    

links von Trixi, rechts von Tina

von Elke

Zum Schluss verlinke ich meinen Post noch zu Nicoles Oktoberaktion

Bis bald und bleibt gesund und geduldig

Gudrun

2. Februar 2020

Erste Frühlingsboten und die Anleitung zum italienischen Anschlag

Hallo und herzlich willkommen,

wie schön, Dass Du wieder bei mir zu Gast bist.
Und vielen Dank für Eure Kommentare zum letzten Post, ich hatte schon Sorge, es würde nach der langen Pause keiner mehr bei mir lesen.


Bei uns war  fast den ganzen Januar über Regenwetter, der Himmel bot alle Graunuancen auf, zu denen er fähig ist.
Das Feld neben unseren Häusern hat inzwischen größere Flächen unter Wasser, würde es frieren, wir könnten mit ein wenig Geholper dort Schlittschuh laufen.
Da mussten unbedingt ein paar Blümchen fürs Gemüt her.


Allerdings zeigen sich schon die ersten kleinen Frühlingsahnungen, an allen Ecken und Enden spitzt schon ein wenig Grün durch.




Meine Rose blüht immer noch und die Geranie vor dem Küchenfenster schreckt das grausliche Wetter auch nicht ab.

 

Weil ich neue Teelichter besorgen wollte, fuhr ich wie immer nach Kempen zu dem dortigen Kerzenhersteller.
Dort bekomme ich neben gut abbrennenden Kerzen auch immer noch sehr schöne Anregungen für die jahreszeitliche Deko, leider hat auch dieser Teelichtkauf den sprichwörtlichen "Ikeaeffekt" - ich gehe selten nur mit meinem Teelichtpack nach Hause.




Sind das nicht niedliche Dekoteilchen?
Aber ich bin standhaft geblieben, sie durften nicht mit, denn ich habe genug Osterdeko, eher müsste ich da noch ein wenig weggeben.

Aber es geb auch einzelne schöne Tage, mein Ausflug nach Düsseldorf fiel auf einen herrlich sonnigen Tag, so konnte ich das Bummeln besonders genießen.



 *


Und nun kommt die versprochene Anleitung zum italienischen Anschlag.

Meine Freundin hatte sich in Soest eine neue Mütze gekauft, die mir sehr gefiel. Da packte mich der Ehrgeiz, die müsste doch einfach nachzustricken sein.


Ich hatte noch Wolle im Bestand und habe bald losgelegt.
Zuerst die obligatorische Maschenprobe, denn ohne die geht es nun einmal nicht. Wäre ja blöd, wenn ich nach Gefühl und Wellenschlag losstricke und später feststelle, dass sie zu weit oder zu eng ist.

Für den italienischen Anschlag nehme ich zuerst ein anderes, farblich kontrastierendes Garn, das möglichst glatt ist.

Es wird die halbe Maschenzahl plus eine weitere Masche angeschlagen, das reicht erst einmal.

Dann strickt Ihr drei Reihen mit dem glatten Garn.

Nun nehmt Ihr das Garn, mit dem Ihr eigentlich stricken wollt, und strickt vier Reihen hoch.




Ihr strickt die erste Masche links ab, dann greift Ihr den Querfaden aus der untersten Reihe im (Mützen!)Garn und strickt ihn rechts ab.
(Es ist ganz wichtig, dass auf das neue Garn zurückgegriffen wird.)


Dann wird die nächste Masche von der Nadel links abgestrickt und so fort....


 So ergibt sich eine Reihe mit Maschen, die sich in Links und Rechts abwechseln.




Nun muss das untere Gestrick aus dem Startgarn entfernt werden, dafür nehmt Ihr Euch den Faden am Rand zwischen der vorletzten und letzten Reihe auf der Seite, wo der falsche Faden nicht endet.
Ihr müsst dabei unbedingt die oberste Reihe ausziehen - wenn ich mir nicht sicher bin, greife ich mir einfach die erste oberste (falsche) Schlaufe - der Faden lässt sich jetzt einfach herausziehen, darum ist es hilfreich, wenn das Garn glatt ist.


Ihr strickt das Bündchen dann rechts/links weiter bis zur gewünschten Höhe.

In diesem Fall habe ich allerdings nach den ersten beiden Reihen das Muster gewechselt und mit kraus rechts begonnen.



Für das Bündchen habe ich eine Nadel gewählt, die eine halbe bis eine ganze Größe kleiner ist als die für die Wolle angegebene Nadelstärke.
Damit habe ich auch die Maschenprobe gemacht.

Das Bündchen habe ich dann zwanzig Reihen hochgestrickt, das entspricht zehn krausen Rippen.

Danach habe ich die Nadel gewechselt und mit der Originalstärke weitergestrickt.
Dadurch wird die Mütze jetzt automatisch breiter und ähnelt hinterher ein wenig einer Baskenmütze.

Nach 16cm Höhe hab ich mit der Abnahme begonnen.

Ich habe jede fünfte und sechste Masche zusammengestrickt, nach vier Reihen die vierte und fünfte, nach wieder vier Reihen die dritte und vierte, nach weiteren vier Reihen die zweite und dritte und dann nach vier Reihen immer zwei Maschen miteinander abgestrickt.


Danach wurde der Faden ca 40cm lang abgeschnitten und durch die Ösen der verbliebenen Maschen gezogen.


Normalerweise stricke ich Mützen mit dem Nadelspiel, aber nicht jeder mag dieses Nadelmikado und wenn man kraus rechts strickt, ist hin und her viel einfacher.
( Ich habe die linken Maschen noch nie so gerne gestrickt wie die rechten. )

Allerdings muss nun die Mütze noch zusammengenäht werden.
Dafür habe ich mit dem Matratzenstich gearbeitet.


Ihr seht, dass immer um das Knötchen im Rand gestochen wird. 
Dafür geht Ihr mit dem Faden zweimal durch das gleiche Loch - ich habe den Verlauf markiert.

Hier seht Ihr nun die fertige Mütze.





*


Im Februar werde ich 

- mit meiner Freundin in Aachen einen Mädelstag verbringen

- wieder einmal nach Düsseldorf fahren, dort kann ich viel besser bummeln als in meiner Heimatstadt

- versuchen, die Karnevalstage ohne den Trubel zu überstehen

- im Nähkurs wieder schöne Kleidung nähen und 

- mit den Nähschwestern zum Thema Nachhaltigkeit einige Projekte planen und danach umsetzen

- und dann geht es Ende Februar nach Köln, wohin ich auch gerne fahre


Nicole von Niwibo sucht diesen Monat Frühlingsgefühle, da mache ich doch gerne mit.

Nun wünsche ich Euch eine gute Zeit, alles Liebe

Gudrun

Reise durch den Advent - die Geschichte von Line und Stoffel

Hallo, herzlich willkommen am zweiten Tag der Reise durch den Advent. Ich habe von Nicole den Staffelstab übernommen und erzähle Euch eine ...